Vortrag „Das täglich Brot im Mittelalter“

Vortrag „Das täglich Brot im Mittelalter“

Am 25.09.2022 setzte der FARO e.V. die Reihe „Mittelalterliche  Kochkunst“ mit dem Vortrag von Dr. Rainer Mentel „Das täglich Brot im Mittelalter“ fort.

Die Veranstaltung begann auf dem Hof. Dort steht unser kleines Modell eines jungsteinzeitlichen Lehmbackofens, der beim Tag der offenen Tür im Juni gebaut wurde. Er besteht aus einem Gerüst aus Weidenruten, umhüllt mit Lehm, dem Stroh untergemischt ist. Im Ofen wurde ein Feuer angezündet, damit er sich auf Backtemperatur aufheizt.

Dr. Albert Karschti berichtete von unserem Lehmofenprojekt – Demnächst werden wir einen solchen Ofen in Orignalgröße bauen.

Danach gingen die Besucher in den Vortragsraum. Dort gab Dr. Rainer Mentel zunächst eine kurze Zusammenfassung des letzten Vortrages 2019 und sprach dann über die Bedeutung des Brotes im Mittelalter.

Das Hochmittelalter war das große Zeitalter des Brotes. Die Urwälder der Völkerwanderungszeit waren abgeholzt, und auch die Viehweiden waren unter den Pflug genommen worden. Mit dem neuen eisernen Hakenpflug und der Dreifelderwirtschaft wurde Getreide angebaut, wo immer es irgend möglich war. Fleisch war rar und so aßen Bauern, Ritter Mönche ihr täglich Brot. Dabei gab es eine klare Ordnung: fein ausgesiebtes Weizenmehl war dem Hochadel vorbehalten, während arme Leute mit Haferbrot oder gar nur -grütze vorlieb nehmen mussten. Brot war allgegenwärtig. Die Speisen wurden von einer Brotscheibe gegessen, die der edle Ritter anschließend seinem treuen Jagdhund verfütterte. Der Handwerksgeselle seinerseits konnte froh sein, wenn er was auf seine Scheibe Brot drauf bekam und der Priester wiederum adelte in der Messe das Brot als Leib des Herren. 

Nach dem Vortrag ging es wieder auf dem Hof. Der Lehmbackofen war inzwischen warm genug, um einige kleine Brotlaibe darin zu backen.