Tag des offenen Denkmals 09.09.2018 – Landwehr

Seit 2016 sind die letzen Überreste der Klever Landwehr auf Oberhausener Stadtgebiet ein Bodendenkmal. Der FARO e.V. hat am 09. September 2018 zum des Tags des offenen Denkmals zur Geschichte der Landwehr in Oberhausen informiert

Die Landwehr wurde unter Adolf II (1394-1448) im 14./15. Jh. als rechtsrheinische Grenzbefestigung des Herzogtums Kleve erbaut. Sie verlief entlang des Rheins von der Lippe bis zur Emscher, teilweise in 3 parallelen Strängen.

Sie bestand aus einem oder mehreren Wällen, die von Gräben umgeben waren. Auf den Wällen wurden dornige Sträucher angepflanzt, die immer wieder beschnitten und ineinander verflochten wurden, bis eine dichte Hecke entstand. An wichtigen Straßen hatte die Landwehr Durchlässe, die mit einem Schlagbaum gesichert waren.

Im 17. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Landwehren ab. Sie wurden nicht mehr gepflegt. Teilstücke wurden verkauft und als Ackerland oder Holzvorkommen genutzt.

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunders war der Verlauf der Klevischen Landwehr noch gut auf Karten zu verfolgen. Zum Beispiel auf der Karte von Westfalen, Le Coq 1805 – hier in rot markiert:

Kleviische Landwehr auf einer Karte von 1805

Seitdem ist die Landwehr auf dem Oberhausener Stadtgebiet fast ganz verschwunden, verdeckt von Industrieanlagen, Autobahn und Wohnbebauung. Nur das Reststück zwischen Weißensteinstraße, Industriegebiet Im Erlengrund und der A3 ist noch erhalten. Die Wälle sind verschliffen und die Gräben verflacht, der Verlauf ist aber noch zu erkennen. Das Lattengerüst auf dem Bild verdeutlicht die ursprüngliche Höhe des Walls.

 Landwehr, ursprünglicher und heutiger Zustand

Straßennamen weisen heute noch auf den Verlauf der Landwehr hin: Grenzwehr, Am Römerwall, Am Landgraben, Am Wehrgraben, Lanterstraße.
Auch Familiennamen erinnern noch daran: Der Lantermann (Landwehrmann) wohnte an der Landwehr. Der Schlagermann/Bäumer/Böhmer bediente den Schlagbaum an einer Zollstelle oder einem Durchlass. Der Heckmann, Heckbauer, Heck wohnt an der Hecke.

Der Tag des offenen Denkmals ist findet seit 1983 jedes Jahr 2. Sonntag im September statt. Unzählige Veranstalter aus ganz Deutschland präsentieren an diesem Tag „ihre“ Denkmale und lenken so die Aufmerksamkeit auf die Denkmalpflege in Deutschland. Koordinatur ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

 

Hier finden Sie die weiteren Angebote zum Tag des offenen Denkmals in Oberhausen.