Am 11. September 2022 um 11 Uhr hatte der FARO e.V. zu einer Führung zu den Mergelgruben im Sterkrader Wald eingeladen. Trotz des ungemütlichen Wetters haben ein paar Besucher den Weg zu uns gefunden.
Zunächst ging es den Bürgermeistersweg entlang unter der Autobahn hindurch. Am Bürgermeisterplatz steht eine alte Rotbuche. Sie ist nicht nur ein Naturdenkmal, sondern auch „Zeitzeuge“ – unten am Stamm sieht man Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg, weiter oben eine Inschrift.
Dann kamen wir zu den Mergelgruben. Hier haben die Bauern von der Königshardt Mergel zur Düngung ihrer Äcker gewonnen. Mergel ist ein kalkhaltiger Ton.
Die Bauern gruben zunächst einen senkrechten Schacht (Duckel) in die Erde, bis sie zur Mergelschicht gelangten. Von dort gruben sie strahlenförmig nach allen Seiten Stollen. Den Mergel füllten sie in Körbe und zogen sie mit einem Seil zur Erdoberfläche.
Diese ungesicherten Gruben brachen mit der Zeit zusammen und hinterließen Vertiefungen an der Erdoberfläche, die sogenannten Pingen. Diese sind auch heute noch zu sehen.
Im Wurzelbereich dieses umgestürzten Baumes kann man gut den (grauen) Mergel im braunen Boden erkennen.
Hier die Bodenstruktur in TIM-Online, dem Geoportal des Landes NRW.
Man erkennt sehr gut das Gebiet des Mergelabbaus, in dem sich der Boden ungleichmäßig gesenkt hat.
Dieser Graben ist nicht etwa ein Bachlauf. Es sind die Reste eines Schützengrabens aus dem 2. Weltkrieges:
Der Tag des offenen Denkmals ist findet seit 1983 jährlich am 2. Sonntag im September statt. Unzählige Veranstalter aus ganz Deutschland präsentieren an diesem Tag „ihre“ Denkmale und lenken so die Aufmerksamkeit auf die Denkmalpflege in Deutschland. Koordinatur ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.