Wie bereits angekündigt, setzen wir unsere erfolgsreiche Vortragsreihe „Mittelalterliche Kochkunst“ mit dem Vortrag von Dr. Rainer Mentel „Das täglich Brot im Mittelalter“ fort. Es wird nicht nur spannend, sondern auch sehr schmackhaft.
Sonntag, den 25.September 2022
ab 11:00 Uhr
in den FARO-Vereinsräumen, Hertastraße 35, 46117 Oberhausen.
Das Hochmittelalter war das große Zeitalter des Brotes. Die Urwälder der Völkerwanderungszeit waren abgeholzt, und auch die Viehweiden waren unter den Pflug genommen worden. Mit dem neuen eisernen Hakenpflug und der Dreifelderwirtschaft wurde Getreide angebaut, wo immer es irgend möglich war. Fleisch war rar und so aßen Bauern, Ritter Mönche ihr täglich Brot. Dabei gab es eine klare Ordnung: fein ausgesiebtes Weizenmehl war dem Hochadel vorbehalten, während arme Leute mit Haferbrot oder gar nur -grütze vorlieb nehmen mussten. Brot war allgegenwärtig. Die Speisen wurden von einer Brotscheibe gegessen, die der edle Ritter anschließend seinem treuen Jagdhund verfütterte. Der Handwerksgeselle seinerseits konnte froh sein, wenn er was auf seine Scheibe Brot drauf bekam und der Priester wiederum adelte in der Messe das Brot als Leib des Herren.
Der Vortrag stellt die große landwirtschaftliche Revolution des 11. Jahrhunderts vor, die den Übergang zu einer radikalen Getreidewirtschaft ermöglichte. Anhand mittelalterlicher Miniaturen versucht er ein Bild des mittelalterlichen Ackerbaus zu vermitteln und die Kunst des Brotbackens vorzustellen. In einem kleinem Lehmbackoffen wollen wir versuchen, selber kleine Brote zu backen.